Diesen Kommentar bekam ich gestern von Meike zu meinen Tüchern und ich möchte die Gelegenheit nutzen um mal über dieses sehr wichtige Thema zu schreiben. Vorab möchte ich sagen, Meike liegt mit ihrer Aussage nicht verkehrt.
Dazu muß ich sagen, das ich Handgestrickte Sachen wohl generell unter Wert verkaufe, denn die Zeit die ich für solch ein Strickwerk brauche, ließe sich kaum bezahlen. Daher habe ich mich für meinen Teil entschieden, meinen Lebensunterhalt nicht mit stricken verdienen zu wollen, sondern mit dem nähen, dort kann ich Kostengerecht arbeiten. Warum ich nun dennoch Stricksachen in meinem Shop verkaufe, liegt allein daran, ich stricke gerne, abends auf dem Sofa, am Wochenende am Badesee oder im gemütlich im Garten in der Sonne.
Nun ist es so das meine Familie sehr gut mit Strickwaren jeglicher Art von mir ausgestattet ist, so das ich meinen "Überschuß" als nette Geste für einen Obolus gern meine Leser und Kunden weitergebe.
Den Hauptverdienst erziele ich allerdings mit meinen Kleidern, sicherlich werde ich damit nicht reich, aber ich habe sehr genau kalkuliert. Bevor ich meinen Shop im Internet eröffnet habe, war ich bei der Industrie und Handelskammer um mich dort beraten zu lassen. Das ist meines erachtens sehr wichtig, da nur dort eine wirklich kompetente Fachberatung gesichert ist. Denn eines dürfen wir nicht vergessen, ich bin nicht nur Verkäufer sondern auch Hersteller!
Allerdings stimme ich Meike voll und ganz zu, man sollte sich den Wert seiner Arbeit bezahlen lassen! Man darf sich auch gern als wertvoll einstufen, denn es steckt oft viel Hingabe in unseren Arbeiten, nicht zu vergessen die anfallenden Kosten, die Meike oben sehr anschaulich beschrieben hat. Wobei bei mir z.Zt. nur ein Bruchteil von den oben genannten Kosten bei mir grade anfallen, da ich als Kleinunternehmerin von zu Hause aus arbeite im Nebenerwerb. Auch dies war übrigens ein Thema bei der IHK die bei der Unternehmenseröffnung sehr hilfreich ist.
euer
Wie oft habe ich schon gedacht oder auch gesagt, dass bestimmte Waren völlig unter Preis bei DaWanda&Co verkauft werden. Meist heißt es dann: "Ach, das ist ja nur mein Hobby" oder "Mehr bezahlen die Leute nicht". Natürlich freue ich mich selber auch, wenn ich mit meinem begrenzten Budget mir so mal das ein oder andere hübsche Ding leisten kann - gleichzeitig habe ich immer ein schlechtes Gewissen. Zum einen habe ich eine Vorstellung davon, wieviel Arbeit in den einzelnen Stücken steht und zum anderen denke ich, dass sich Wertschätzung nunmal AUCH über den Preis, den man bereit ist für ein Produkt zu zahlen (oder selber zu fordern) ausdrückt.
AntwortenLöschenIch finde es löblich, dass Du bei Deinen genähten Artikeln gut kalkulierst. Ich denke nur so kann man seine Waren auch auf Dauer anbieten ohne selber draufzuzahlen. Dass Du Deine Nadelwerke billiger verkaufst finde ich in dem von Dir beschriebenen Gesammtbild o.k., grundsätzlich finde ich aber schade, dass so viele ihre Arbeiten für kaum mehr als den Materialpreis anbieten, sprich: sich eigentlich "nur" ihr Hobby refinanzieren - so macht man sich doch eigentlich nur selber den Markt kaputt. Andererseits ist das Feedback, das man mit so einem Shop bekommen kann oft ganz schön wohltuend. Das merke ich auch, wenn ich mal für irgendwelche Tierschutzprojekte was bastel. Aber selbst da stelle ich oft fest, dass ich selber noch draufzahlen muss, wenn ich 'Standartpreise' für die Produkte ansetze...
Ich hoffe und wünsche für Dich, dass Deine Kunden Dich immer genug wertschätzen, um Deine Arbeiten angemessen zu bezahlen!
Beste Grüße
Zucker